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Fotomonitoring

Die Landschaft ist einem stetigen Wandel unterworfen. Sie verändert sich durch die Einwirkung natürlicher Prozesse und durch den Einfluss des Menschen. Diese Veränderungen vollziehen sich oft langsam und nicht von heute auf morgen.

Fotomonitoring Kanton Bern - Fotostandorte

Deshalb ist es wichtig, diese Entwicklungen zu dokumentieren, um Entwicklungstendenzen erkennen zu können und allenfalls Konsequenzen daraus zu ziehen. Darum wurde das Projekt «Fotomonitoring der Berner Landschaft» im Rahmen der Raumbeobachtung 2005 gestartet. Die Standorte wurden aufgrund von thematischen Kriterien sowie der Verfügbarkeit von altem Bildmaterial ausgewählt. Der Kanton Bern verfügt über eine Datenbank mit rund 35 ausgewählten Standorten. 2015 wurden an rund 20 Standorten die Aufnahmen erneut wiederholt. 

Im Folgenden werden 6 ausgewählte Fotostandorte im ganzen Kanton vorgestellt. Die ausgewählten Bildabfolgen ver-schiedener Ortschaften illustrieren den Landschaftswandel in den Bereichen

  • Siedlungsentwicklung
  • Entwicklung der landwirtschaftlichen Nutzung
  • Entwicklungen in der Landschaft

Zu jedem Standort findet sich ein Link zu einer detaillierten Dokumentation sowie einem Link zur Landeskarte von Swisstopo, bei welchem der jeweilige Standort abgebildet wird. Mit der Funktion «Zeitreise» auf der Karte von Swisstopo kann zudem der zeitliche Landschaftswandel kartografisch betrachtet werden.

Siedlungsentwicklung

Siedlungen verändern und entwickeln sich vor allem in der Nähe von Zentren. Dabei kommt es zu einer flächenhaften Ausdehnung, zu einer zunehmenden Zersiedelung, aber auch zu einer Verdichtung bestehender Siedlungsgebiete und zu Umnutzungen bestehender Areale und Gebäude. Auch ausserhalb der urbanen Kerngebiete der Agglomerationen, in ländlichen Regionen und Bergregionen, kann die Entwicklung sehr schnell verlaufen.

Tavannes

Tavannes ist eine Gemeinde im Berner Jura. Der Siedlungsraum der Ortschaft Tavannes hat sich grossräumig ausgedehnt. Das Kulturland ist in diesem Ausschnitt teilweise verschwunden. Der Ortskern wurden mit einzelnen Gebäude ergänzt und verdichtet.

Zweisimmen

Zweisimmen ist eine Gemeinde im westlichen Berner Oberland. Durch die verkehrstechnisch gute Lage der Ortschaft Zweisimen und die Nähe zu Orten mit touristischer Nutzung hat sich die Ortschaft Zweisimmen im 20. und 21. Jahrhundert verändert. Im Talboden hat sich die Siedlung durch Gewerbebauten stark ausgebreitet und am Berghang wurden mehrere neue Wohngebäude erstellt.

Entwicklung der landwirtschaftlichen Nutzung

Mit den Güterzusammenlegungen und Bodenverbesserungsmassnahmen wurde die Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten effizienter. Gleichzeitig wurden neue Bewirtschaftungsmethoden entwickelt. Dies führte unter anderem zu einem Verlust von Kleinstrukturen in der offenen Landschaft.

Vechigen, Enge

Enge ist ein Weiler innerhalb der Gemeinde Vechigen und befindet sich an den westlichen Ausläufern der Hügel des Emmentals. Der Gebäudebestand hat sich in Enge nicht verändert. Die Zahl der Feldgehölze und Obstbäume hat abgenommen und das Kulturland wird anders genutzt.

Amsoldingen

Diese Moorlandschaft von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung liegt bei Amsoldingen in der Nähe von Thun. In dieser ländlichen Region gab es wenig bauliche Veränderungen, ein Schuppen wurde erstellt und ein Landwirtschaftsgebäude wurde durch ein neueres ersetzt. Die Vegetation und die landwirtschaftliche Nutzung wirken innerhalb der drei Zeitabstände weitgehend gleich. Einige Einzelbäume und Obstbäume sind verschwunden, andere wurden neu gepflanzt.

Entwicklung in der Landschaft

Selten tritt eine Entwicklung alleine auf. Meistens entwickeln sich viele Merkmale im Raum gleichzeitig, wie zum Beispiel die Siedlungsstruktur, Waldflächen, landwirtschaftliche Nutzung, touristische Nutzungen und Verkehrsinfrastrukturen.

Epsach bei Walperswil

Epsach bei Walperswil ist ein gut erhaltenes Bauerndorf und liegt im landwirtschaftlich geprägten Seeland. Durch die Güterzusammenlegung und der daraus folgenden grösseren Parzellierung, ist das kleinflächige Mosaik von verschiedenen Nutzungen nicht mehr sichtbar, besonders die Obstgärten sind verschwunden. Eine neue Obstkultur wurde im Vordergrund angepflanzt. Am östlichen Dorfrand von Epsach wurden neue Wohngebäude erstellt. Zudem sind Veränderungen an den bestehenden Gebäuden sichtbar.

Männlichen, Grindelwald

Die Region des Männlichen ist ein touristisch intensiv genutztes Gebiet. Die touristische Erschliessung des Männlichen und die dadurch ausgelöste Intensivierung der touristischen Nutzung hat Spuren hinterlassen: Wanderwege wurden betoniert, Bergrestaurants, Seilbahnstationen und Skilifte im mittleren Bereich gebaut. Im Hintegrund die Kulisse, hier sind im Laufe der Zeit kleine Karrgletscher verschwunden und die sommerliche Eisbedeckung hat sich in höhere Lagen verschoben. Sind auf den Bildern auch bereits Auswirkungen des Klimawandels erkennbar?

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